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AutorenbildNatascha

Betriebsblindheit

Wie du dein Unternehmen wieder auf die Innovationsspur bringst


Mann mit Augenbinde
Was vernebelt uns den Blick auf Innovatives?

Wir kennen es alle: Am Beginn unserer Betriebszugehörigkeit ist alles, neu, aufregend und wir hinterfragen Prozesse und Vorgehensweisen. Wir arbeiten uns ein, fragen viel und versuchen, die Vorgänge zu verstehen. Mit der Zeit schleift sich alles ein und wir sind sattelfest. Tja und dann?

Dann sind wir so sehr in unserem eigenen Arbeitsumfeld und eigenen Perspektive gefangen, dass wir den Blick für das große Ganze verlieren.




Wir konzentrieren uns ausschließlich auf unser eigenen Aufgaben und Ziele und vernachlässigen dabei möglicherweise wichtige Veränderungen und Entwicklungen, die außerhalb unseres unmittelbaren Verantwortungsbereichs liegen. Diese Betriebsblindheit kann schwerwiegende Konsequenzen für die Effizienz des Unternehmens haben.


 

Fatale Folgen


Fehlende Innovationsbereitschaft


Eine der gravierendsten Folgen einer solchen Betriebsblindheit ist ein Mangel an Innovation und Kreativität. Mitarbeitende, die nur auf ihre eigenen Aufgabenbereiche fixiert sind, haben oft wenig Raum für neue Ideen oder die Entwicklung neuer Lösungsansätze. Sie sind so sehr mit den täglichen Routinen beschäftigt, dass ihnen der Blick für neue Möglichkeiten fehlt. Wenn das dann noch weiteren Teammitgliedern oder gar der Geschäftsführung geschieht, führt das im schlimmsten Fall dann dazu, dass das Unternehmen auf Dauer nicht mehr wettbewerbsfähig ist und den Anschluss an den Wettbewerb verliert.


Orientierungslosigkeit


Diese Art von Ignoranz kann zudem eine mangelnde Kunden- und Marktorientierung nach sich ziehen. Wenn die Mitarbeitenden ihre Arbeit nur aus der eigenen Perspektive betrachten und nicht den Blick auf die Kundenbedürfnisse richten, führt das irgendwann zu mangelhafter Produkt- und Servicequalität. Unternehmen, die ihre Kunden nicht verstehen und ihre Bedürfnisse nicht erfüllen, laufen Gefahr, langfristig Kunden zu verlieren und in ihrer Effizienz stark eingeschränkt zu werden.



Fehlender Blick für Wesentliches


Des Weiteren führt so eine Schläfrigkeit zu einem ineffizienten Ressourceneinsatz. Mangelnde Kenntnis über Arbeitsprozesse anderer Abteilungen, führt zu Doppelarbeiten und Informationsverlusten. Dadurch gehen wichtige Ressourcen wie Zeit und Geld verloren.





 

Wer ist betroffen?


In erster Linie sind langjährige und altgediente Mitarbeitende.

Je länger jemand in einem Unternehmen tätig ist, desto stärker kann sich eine gewisse Routine festsetzen, die dazu führt, dass Veränderungen oder neue Ansätze nicht mehr wahrgenommen oder akzeptiert werden. Diese 'Dinos' haben viel Erfahrung und Wissen, aber sie neigen auch dazu, in Routinen zu verfallen und sich an alte Denkweisen zu klammern. Sie tun sich schwer, alternative Vorgehensweisen zu akzeptieren und sich neuen Herausforderungen anzupassen.


Aber auch Führungskräfte sind betroffen. Oft sind sie so stark in ihre eigene Position und Verantwortung eingebunden und vernachlässigen daher möglicherweise den Blick auf das große Ganze. Aber auch folgender Aspekt kann die Begründung sein: Teamleiter mussten Entscheidungen treffen und Wege einschlagen, die über Jahre hinweg erfolgreich waren. Diese Erfolge können dazu führen, dass neue Ideen oder alternative Ansätze schwer akzeptiert werden. Führungskräfte haben möglicherweise Angst vor Veränderungen, da diese ihre bisherigen Erfolge in Frage stellen könnten. Dadurch stellen sie sich gegen potenziell innovative Lösungen und bleiben in alten Denkmustern stecken.


Gruppendynamiken. Innerhalb von Gruppen oder Abteilungen kann es zu einem individuellen Gruppenverhalten kommen, das Veränderungen oder neue Ansätze blockiert. Diese Gruppen können sich stark mit ihrer jeweiligen Abteilung oder ihrem Team identifizieren - Konkurrenzkämpfe zwischen den einzelnen Gruppen können die Folge sein. Dadurch können möglicherweise Silos entstehen, die den Austausch von Informationen und den Blick über den eigenen Tellerrand erschweren.


Ein weiterer Faktor, sich gegen Neuerungen zu wehren, sind Hierarchien und Machtdynamiken innerhalb einer Organisation. In hierarchisch geprägten Unternehmen kommt es leider immer noch vor, dass Führungskräfte den Dialog und die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern blockieren. Dies kann dazu führen, dass innovative Ideen oder alternative Perspektiven nicht gehört oder ernst genommen werden. Die Hierarchie kann ein Gefühl der Unterlegenheit und eine Angst vor Sanktionen bei den Mitarbeitern erzeugen, wodurch sie zögern, sich aktiv einzubringen und neue Lösungsansätze vorzuschlagen.

Frau ablehnend
Verweigerer gibt es in allen Ebenen

Grundsätzlich kann jedes Teammitglied die Unfähigkeit oder den Unwillen, neue Ideen und Perspektiven zu akzeptieren und anzuwenden, haben. Das ist vor allem dann schwierig, wenn größere Veränderungen im Unternehmen oder in der Abteilung anstehen. Diese Kolleg*innen dann davon zu überzeugen, dass die angedachten Maßnahmen notwendig und unabdingbar sind, ist nahezu unmöglich.




 

Haus der Veränderung


Der Psychologe Claes F. Janssen hat das Modell des ‚Hauses der Veränderung‘ entwickelt.

Es zeigt ganz wunderbar, in welchen Phasen sich Menschen im Laufe eines Veränderungsprozesses befinden.


Haus der Veränderung
The four rooms of Change (1996) von Claes F. Janssen

Im Raum der Komfortzone befinden sich die Menschen, die ich im oberen Abschnitt beschrieben habe. Sie haben sich häuslich an ihrer Stelle eingerichtet. Alles läuft wunderbar und die Veränderungsbereitschaft ist = 0.


Im Raum der Ablehnung befinden sich die Mitarbeitenden, die jede Veränderung ablehen, Neuem gegenüber skeptisch sind oder komplett in die Verweigerung gehen. Auch ist die Veränderungsbereitschaft = 0.


Im Raum der Verwirrung sind die Beteiligten überfordert. Sie haben keine Ahnung, wie die Lösung aussehen könnte die Gefahr, dass sie aussteigen ist groß. Veränderungsbereitschaft = grundsätzlich vorhanden


Im Raum der Akzeptanz (in manchen Beschreibungen wird es Erneuerung genannt) erfährt das Team, wie der Weg aussehen kann. Die Erkenntnis ist da, dass die anstehenden Veränderungen Sinn machen und zu etwas Gutem führt. Veränderungsbereitschaft = voll da - auch wenn es hin und wieder zu Rückschlägen kommen kann.


Wie nun aber mit den Teammitgliedern in den einzelnen Phasen umgehen?


Um die Betriebsblindheit in einem Unternehmen zu überwinden und die Effizienz zu steigern, gibt es verschiedene Ansätze. Wichtig ist, den Austausch zwischen den verschiedenen Abteilungen zu fördern. Regelmäßige Meetings und Workshops, in denen die Mitarbeiter über ihre Aufgabenbereiche hinausblicken und sich über aktuelle Entwicklungen austauschen können


Kommunikationslösungen in den Phasen


  1. In der Phase der Zufriedenheit hilft fast nur eines: Schock. Das Problembewusstsein ist überhaupt nicht vorhanden. Hier helfen Shocking-Facts und Worst-Case-Szenarien. Gut kann aber auch dann das Gegenteil sein: Das Zeigen einer schönen neuen Welt - Lust machen auf was Neues.

  2. Für die Fraktion der Ablehnenden: Hier ist ganz wichtig, dass die Haltung der Ablehnung und Angst erst einmal wertgeschätzt wird. Die vergangenen Erfolge feiern und darauf aufbauen. Gerne kann hier mit sogenannten systemischen Fragen gearbeitet werden: Was würde denn jemand außenstehendes über den jetzigen Zustand denken? Was müsste denn geschehen, dass du bereit wärst, an der Veränderung mitzumachen? Passend kann auch sein, die Person zu einem Workshop der Ideenfindung einzuladen.

  3. Für die Verwirrten: Hier muss ganz klar kommuniziert werden. Intension, gewünschtes Ergebnis, Wege aufzeigen und eine proaktive Ermutigung. Natürlich ist wie in alle Phasen wichtig: Wertschätzung der bisherigen Erfolge aber auch den Zweifeln gegenüber.

  4. Die Menschen in der Akzeptanz dürfen gefeiert werden! Sie können ganz wunderbar als Botschafter für die drei anderen Räume eingesetzt werden. Aber auch hier ist ganz wichtig: Retrospektivisch klären, warum ist die Akzeptanz da? Was lief gut, was weniger gut? Was können wir noch ändern?

  5. Und ja, du hast richtig gesehen. Es gibt noch Kellerkinder: Die ewigen Verweigerer. Vergeude keine Zeit und Kraft. Du wirst sie nie überzeugen. Da müsst ihr alle durch.


 

Vorbeugende Maßnahmen


Grundsätzlich ist es immer gut, wenn klar und offen kommuniziert wird. Schon auf unterster Ebene. Das hört sich so hierarchisch an - aber letztendlich ist es auch so. Aber wenn der Fahrdienst (dessen Aufgabengebiet nicht die wichtigsten Entscheidungen betreffen) weiß, warum seine Aufgabe an sich, Pünktlichkeit, ein gepflegtes Äußeres, beste Umgangsformen und eine angemessene Fahrweise wichtig für das Unternehmen sind, dann wird er auch Veränderungen und Anpassungen leichter öffnen. You know, what I mean?


Team
Mitarbeitende ermutigen, Ideen einzubringen

Mitarbeitende dazu ermutigen, ihre Ideen einzubringen und innovativ zu denken. Das trägt nicht nur zur Zufriedenheit bei, sondern führt auch zu einer höheren Motivation und Produktivität. Zudem steigert es die Identifikation mit dem Unternehmen. Die Offenheit für neue Ideen und Perspektiven schafft auch ein Umfeld, das ein hohes Maß an Lernen und Entwicklung ermöglicht. Die Mitarbeitenden können ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und neue Kompetenzen erwerben, was sowohl dem Unternehmen als auch den Einzelpersonen zugutekommt.


Regelmäßige Schulungen und Workshops. Auch hierdurch erreichen wir, das die Menschen ihre Perspektiven zu erweitern und offen sind für Neues. Durch die Expertise von außen werden Impulse und frische Perspektiven geliefert. Das ermöglicht es den Mitarbeitenden über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Lösungsansätze zu finden.



 

Wie sage ich immer? Es gibt nicht DEN Idealzustand einer Organisation der fixiert werden kann - jede Veränderung ist nur eine Annäherung an den Idealzustand. Denn: Organisationen wandeln sich permanent.


Hierfür braucht es ein sich anpassendes Team - modern würde man sagen: Agil.


Für Unternehmen ist es überlebenswichtig, sich immer wieder den Marktgegebenheiten anzupassen. Sich dann auf Veränderungen einzulassen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Je besser die Belegschaft von Beginn an mit eingebunden ist, desto einfacher und effektiver werden die Umsetzungen sein und damit dann auch erfolgreich.


Du möchtest dein Backoffice im Unternehmen den modernen Gegebenheiten anpassen und benötigst Hilfe bei der Umsetzung? Dann trete gerne in Kontakt mit uns: Wir schauen gemeinsam, wie wir dir helfen können.


Herzlich - deine Natascha

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